Die Eingewöhnung
Warum ist die Eingewöhnung so wichtig?
Die Eingewöhnungsphase ist elementar wichtig für Ihr Kind, für Sie und mich, die Tagespflegeperson. Sie ebnet den Weg zu einer vertrauensvollen Beziehung und macht somit eine tägliche Betreuung möglich. So kann eine Erziehungspartnerschaft entstehen. Durch langsame und begleitete Kontaktaufnahme zwischen Ihrem Kind und uns können zum einen Ihr Kind und Sie sich in „Trennung“ üben und zum anderen kann ich eine Beziehung zu Ihrem Kind aufbauen. Das wichtigste jedoch ist, Ihr Kind bestimmt die Eingewöhnungsgeschwindigkeit. Die Eingewöhnungszeit ist eine sehr sensible und auch intensive Zeit, auch für die anderen Kinder der Gruppe. Sie lernen die neue Familie kennen und müssen Rücksicht nehmen.
Eingewöhnungsleitfaden für Eltern
Wie gestalte wir die Eingewöhnung?
Die Eingewöhnung gestalte wir angelehnt an dem Münchner Modell. Sie staffelt sich in verschiedene Phasen. Die einzelnen Phasen und ihre Schwierigkeiten werden im Vorfeld mit Ihnen gut und genau besprochen. Verbindliche Absprachen müssen getroffen werden um eine erfolgreiche Eingewöhnung zu ermöglichen.
Eingewöhnungsphasen
Phase 1: „Schnuppertermine"
Bei diesen Terminen steht das gegenseitige, vorsichtige Kennen lernen im Vordergrund. Sie bleiben zur Begleitung die ganze Zeit über bei Ihrem Kind. Ich nehme immer wieder Kontakt zu Ihnen und Ihrem Kind auf und binde mich zunehmend mehr in Ihr Spiel ein. Ihr Kind erlebt hier schon, geschützt durch Sie, den Tagesablauf und lernt die gängigen Regeln kennen. Zunehmend haben Sie die Aufgabe sich aus dem Geschehen zurückzuziehen.
Phase 2: „Rückzug der Bezugsperson“
Sie haben nun die Aufgabe sich ganz aus dem Geschehen um Ihr Kind herauszuziehen. Es wird ein fester Platz vereinbart, auf dem Sie für Ihr Kind zwar jederzeit erreichbar sind, ihm aber nicht mehr als Spielpartner zur Verfügung stehen. Lässt sich Ihr Kind nun mehr und mehr von mir ablenken und bespielen und lässt es Kontakt durch die anderen Kinder zu, kann man nach wenigen Tagen mit der nächsten Phase beginnen.
Phase 3: „Trennungsübungen“
Nach genauer Absprache mit Ihnen über den Verlauf verabschieden Sie sich für eine kurze Zeit von Ihrem Kind, bleiben aber in der Nähe des Hauses. Wichtig dabei ist, dass Ihr Kind immer von Ihnen darüber informiert wird wohin Sie gehen und wann Sie wieder kommen. Heimliches Heraus schleichen darf nicht sein. Schafft es Ihr Kind sich von uns dauerhaft trösten und ablenken zu lassen, kommen wir in die letzte Phase.
Phase 4: „ Stundenweise Betreuung“
Sie bringen Ihr Kind zu einer in Zukunft üblichen Zeit zu mir, verabschiedet sich nach kurzer Weile von Ihrem Kind und vereinbaren eine Abholzeit mit Ihrem Kind. Ziel ist es, am Ende dieser Phase die tägliche Betreuungszeit auf die Bedürfnisse Ihrer Familie auszuweiten, ohne das Kind zu überfordern. Ihr Kind gilt als eingewöhnt sobald es sich den ganzen Tag von uns betreuen und umsorgen lässt, ohne unter der Trennung von Ihnen zu leiden. Jede dieser Phasen wird individuell vereinbart.
Probleme in der Eingewöhnung
Sie als Eltern haben jederzeit die Möglichkeit uns mitzuteilen, ob Ihnen die Eingewöhnung zu schnell geht oder Sie etwas anderes stört, wir versuchen dann gemeinsam eine Lösung zu finden.
Es kann auch vorkommen, dass Kinder oder die Eltern noch nicht bereit sind für die Fremdbetreuung. In einem solchen Fall versuchen wir es mit kurzen Trennungen und einer erheblich längeren Eingewöhnungszeit (Phase 1 Schnuppertermine).